Schwermut, innere Unruhe, Hilflosigkeit, Antriebsschwäche, ständiges Grübeln, Schlaf- oder Appetitlosigkeit, Minderwertigkeits- oder Schuldgefühle – Depressionen haben nicht nur ein Gesicht. Und so unterschiedlich sie sich zeigen, so unterschiedlich sind auch ihre Ursachen. Meist vergeht eine längere Zeit, bis Betroffene oder Angehörige erkennen, dass etwas nicht stimmt. Zur Diagnose bedarf es aber letztendlich eines Arztes, der über umfassende Kenntnis und Erfahrung mit dem Krankheitsbild Depression verfügt.
In vielen Fällen einer Depression sind es negative Denk- und Verhaltensmuster, hervorgerufen durch die unterschiedlichsten negativen Lebenserfahrungen, in denen ein depressiver Mensch regelrecht gefangen ist, die ihn leiten und die es zu durchbrechen gilt. Um diese meist fest verankerten negativen Glaubenssätze zu verändern, ist es oft hilfreich, ihnen positive, hoffnungsvolle und lebensbejahende Alternativen gegenüberzustellen.
In der Zeit, als ich selbst unter einer schweren Depression litt, habe ich begonnen, positive Sätze und Gedanken auf Karten festzuhalten, und sie mir anschließend immer wieder angesehen. Mein Ziel war es damals, noch intensiver daran zu arbeiten, mein von negativen Glaubenssätzen geprägtes Leben in den Griff zu bekommen.
Nach und nach wurden diese Karten zu „meinen Lebenskarten“ und ich fing an, sie grafisch zu gestalten und mit kleinen Zeichnungen zu versehen. Die Vielzahl an positivem Feedback hat letztendlich zur Entscheidung geführt, die Karten einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Wie Lebenskarten bei Depressionen helfen können
Lebenskarten veranschaulichen grundlegende Themen des Lebens, die auch bei der Behandlung von Depressionen eine Rolle spielen. Die Karten regen beispielsweise dazu an, über das eigene Leben nachzudenken, eigene Ressourcen zu aktivieren und damit Veränderungsprozesse anzustoßen. Sie helfen dabei, sich an wichtige Einsichten und Erkenntnisse zu erinnern und steigern auf diese Weise das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude. Lebenskarten können Hoffnung geben in aussichtslos erscheinenden Lebenssituationen.