Wie Lebenskarten im Rahmen der Positiven Psychologie eingesetzt werden können
Der relativ junge Ansatz der Positiven Psychologie stützt sich auf die Erkenntnisse der Forschungen im Gebiet der Salutogenese. Diese geht davon aus, dass jeder Mensch genügend Ressourcen besitzt, um sein Leben erfolgreich zu meistern. Daher forscht sie nicht danach, was krank macht, sondern danach, was gesund erhält. Folgerichtig will auch die Positive Psychologie Ressourcen fördern und sich nicht an Defiziten aufreiben.
Die Lebenskarten sind ideal für den Einsatz in der Positiven Psychologie geeignet, weil sie dem Klienten dabei helfen können, sich seiner eigenen Ressourcen bewusst zu werden und sie aktiv zu nutzen. Bei häufigem Einsatz unterstützen die positiven Affirmationen und Mut machenden Sätzen die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins. Die Karten, die sich zu einem beliebten Tool in Alltag und Therapie entwickelt haben, helfen so dabei, hinderlichen Glaubenssätzen förderliche entgegenzustellen.
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Die Lebenskarten sind eine Bereicherung für alle, die – ggfs. neben einer Therapie – an sich selbst arbeiten wollen.
Prof. Dr. Luise Reddemann
Nervenärztin und Psychoanalytikerin; entwickelte die Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie (PITT)
Was ist Positive Psychologie?
Lässt sich Zufriedenheit und Wohlbefinden erlernen? „Ja“, lautet die Antwort der Vertreter der Positiven Psychologie, einem noch recht jungen wissenschaftlichen Konzept innerhalb der Psychologie, das sich – stark vereinfacht ausgedrückt – mit den Aspekten eines glücklichen und gelingenden Lebens auseinandersetzt. Ende der 1990er Jahre von dem Psychologen Martin Seligmann auf einem Kongress vorgestellt, geht es in der Positiven Psychologie nicht vorrangig um Defizite, Konflikte und seelische Störungen, sondern um die bereits vorhandenen charakterlichen Stärken eines Menschen, um deren Bewusstwerdung und Ausbau. Damit unterscheidet sich dieser Ansatz von vielen anderen psychologischen Konzepten und psychotherapeutischen Verfahren.
Positive Psychologie schlägt also einen Richtungswechsel innerhalb der Psychologie vor: Im Zentrum von Forschung und Therapie sollen weniger seelische Erkrankungen bzw. deren Ursache und Heilung stehen, sondern vielmehr diejenigen Faktoren betrachtet werden, die zu einem glücklichen, erfolgreichen und erfüllten Leben führen. Kennzeichnend an diesem Konzept ist außerdem, dass es ebenso psychisch gesunde Menschen ins Blickfeld der Untersuchungen rückt. Schließlich ist ein Mensch nicht automatisch zufrieden mit sich und seinem Leben, nur weil er nicht an einer psychischen Erkrankung leidet.
Mittlerweile haben auch verschiedene Studien auf diesem Gebiet gezeigt, dass es zufriedener macht, sich mit seinen Stärken zu beschäftigen als immer wieder zu versuchen, seine Schwächen zu korrigieren. In der Positiven Psychologie geht es dabei aber um weitaus mehr als nur den einfachen Glauben an das Positive. Deutlich grenzt sich dieser Denkansatz von den zahlreichen Glücksratgebern ab, die in den letzten Jahren vermehrt auf den Markt gekommen sind. So findet Positive Psychologie als ernstzunehmendes und wirkungsvolles Konzept mehr und mehr den Weg in die heutige Beratungs- und Therapiearbeit. Auch für die unternehmerische Personalentwicklung birgt das Konzept viele interessante Ansätze.
Positive Psychologie – mehr als nur ein wissenschaftliches Konzept
Aufgabe und Ziel Positiver Psychologie ist es, systematisch zu erforschen, wie Menschen ihre Stärken einsetzen, um sich ausgeglichen und gut zu fühlen, und welche Ressourcen sie nutzen, um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, um leistungsfähig und erfolgreich zu sein. Anhand dieser Untersuchungen wurden in den letzten Jahren bereits verschiedene Interventionsmethoden entwickelt, die sich vor allem durch ihre Einfachheit und Alltagstauglichkeit auszeichnen, so z. B. „Drei gute Dinge“, „Entdecke und nutze Deine Stärken“, „Nachruf“, „Acts of Kindness“ etc.
Allen Techniken gemein ist, dass sie dabei helfen sollen,
- den Blick auf die eigenen Stärken zu schärfen,
- das Positive im Leben (z. B. auch Erfolge und Errungenschaften) deutlicher wahrzunehmen,
- dem Leben einen Sinn zu geben,
- Beziehungen aktiv und konstruktiv zu gestalten sowie
- das zu jedem Veränderungsprozess gehörige Umdenken anzuregen.
Seligmann nennt in diesem Zusammenhang fünf Dimensionen, deren Aktivierung und Verstärkung seiner Meinung nach das Wohlbefinden steigern und letztendlich zu einem erfüllten Leben führen: positive Emotionen, Engagement, Beziehungen, Sinn und Bedeutung sowie Erfolg. Die entwickelten Interventionen der Positiven Psychologie sollen genau diese Dimensionen ansprechen und positiv verstärken. Auf diese Weise wird Wohlbefinden im positivpsycholgischen Sinne erlernt.
Einige grundlegende Ansätze innerhalb des Konzepts der Positiven Psychologie finden sich auch in der Arbeit mit den Lebenskarten. Sie eignen sich für die Ressourcenfindung im Rahmen der Positiven Psychologie.