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Tiefenpsychologie

Der Mensch und seine Psyche sind ein sehr komplexes System, in dem viele Prozesse und Elemente in einem Geflecht von Wechselwirkungen stehen, die sich oft dem Bewusstsein entziehen – dieses ist sozusagen nur die Spitze des Eisbergs, während der unbewusste Teil der Psyche den unsichtbaren, unter Wasser liegenden Teil darstellt.

So kommt es, dass nicht nur andere Menschen uns immer wieder mit Reaktionen und Verhaltensweisen überraschen, die man von ihnen nicht erwartet hätte, sondern dass wir uns auch selbst mit Reaktionen erstaunen, die wir uns nicht bewusst erklären können. Dann fragt man sich, welcher Teufel einen denn da wohl geritten hat oder was in einen gefahren ist; man war nicht das eigene gewohnte Selbst.

Die Tiefenpsychologie geht davon aus, dass die unbewussten Vorgänge in unserer Psyche einen zentralen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Reaktionen ausüben, die sogar die bewussten Prozesse und Entscheidungen aushebeln können. Dieser Gedanke kam schon früh bei verschiedenen Denkern und Philosophen auf, aber sicher ist Sigmund Freud der bekannteste Vertreter dieser These, der mit seinem Ansatz der Psychoanalyse versuchte, diese unbewussten Prozesse systematisch zu erforschen.

Tiefenpsychologische Ansätze und Therapieformen

Neben der klassischen Psychoanalyse haben sich verschiedenen Therapieformen heraus gebildet, die das Erforschen und Verstehen des Unbewussten als Ziel haben, um so psychische Störungen zu beseitigen.

  • Bonding in Psychotherapie
    Die Grundlage des Bondings in der Psychotherapie ist die These, dass jeder Mensch Grundbedürfnisse und sogenannte primäre Gefühle wie Freude, Wut oder Lust empfindet, die befriedigt und ausgedrückt werden müssen. Ist der Mensch dazu nicht in der Lage, weil er zum Beispiel nie gelernt hat, seine Wut konstruktiv auszudrücken, so entwickelt er dysfunktionale sogenannte Sekundärgefühle, die stellvertretend ausgedrückt werden. So kann sich Wut dann in Gehässigkeit gegenüber anderen oder sogar gegenüber sich selbst ausdrücken.
    Als wichtiger zentraler Aspekt wird dabei das Bedürfnis nach innigem Körperkontakt angesehen, das jeder Mensch empfindet. Wird dieses befriedigt, so ist er besser imstande, auch seine anderen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken. Dieser innige Körperkontakt wird auch als Bonding bezeichnet.
    Der Einsatz des Bondings soll es dem Klienten erlauben zu erleben, dass er all seine Gefühle und Wahrnehmungen ausdrücken kann, ohne diesen liebevollen innigen Körperkontakt zu verlieren. In der Therapie stellt der Therapeut Paare zusammen, die sich gegenseitig diesen Körperkontakt geben. Dabei legt sich der eine Partner auf den anderen, um ein Maximum an Kontakt zu geben.
    Der unten liegende Klient kann in dieser innigen Umarmung nun seine Gefühle wahrnehmen und ausdrücken und dabei durch den Kontakt die Erfahrung machen, dass er dennoch geborgen ist. So ist er imstande, seine Gefühle neu zu bewerten und bisher als negativ bewertete Emotionen als Stärke zu empfinden.
  • Transaktionsanalyse
    Die von Eric Berne entwickelte Transaktionsanalyse befasst sich mit der Kommunikation und den damit verbundenen verbalen und nonverbalen Transaktionen zwischen Menschen, aber auch innerhalb der eigenen Psyche. Dabei gibt es sowohl innen wie auch außen oft destruktive und fest eingefahrene Transaktionen, die Berne auch als Spiele bezeichnet.
    So kann sich zum Beispiel in einer Beziehung das Spiel Täter – Opfer eingeschlichen und fest gesetzt haben, welches mit starren und stereotypen Transaktionen verbunden ist, die immer wieder die festgelegten Rollen zementieren. So sind ein echter Austausch sowie eine Weiterentwicklung der Beziehung nicht möglich, sie stagniert.
    Die Transaktionsanalyse arbeitet mit der Vorstellung, dass es drei Ichs gibt: Das Kind-Ich, welches ursprüngliche Bedürfnisse und Gefühle repräsentiert, das Eltern-Ich, welches dominant, kontrolliert und erzieherisch ist, sowie das Erwachsenen-Ich, welches den reifen, erwachsenen Menschen repräsentiert. In den verschiedenen Transaktionen und Spielen ist oft ein Ich dominant und bestimmt somit die Art der Transaktion.
    Bei der Arbeit in der Transaktionsanalyse mit Klienten geht es darum, dass diese erkennen, wann welcher ihrer Ich-Zustände aktiv ist und welche Folgen dies auf die Kommunikation hat. So gibt es zum Beispiel viele Übungen, in denen Gespräche analysiert werden, damit der Klient lernt, bei sich und anderen den Ich-Zustand zu erkennen. Eine andere Übung analysiert, ob eine Kommunikation parallel verläuft – also zwei gleiche Ich-Zustände kommunizieren – oder ob eine Kommunikation überkreuz stattfindet, zum Beispiel vom Eltern-Ich des einen zum Kind-Ich des anderen. Denn diese Kommunikationssituationen sind recht konfliktträchtig.
    Das Ziel ist es, dass der Klient erkennt, wann er mit welchem Ich kommuniziert und von einem Zustand zum anderen wechseln kann, wenn dies der Situation angemessener wäre. Und grundsätzlich soll das reife Erwachsenen-Ich gestärkt werden, welches bei vielen Klienten unterentwickelt ist.

Bei beiden tiefenpsychologischen Therapieformen wird viel mit positiven Affirmationen gearbeitet, die das Unbewusste erreichen und hinderliche Überzeugungen durch positive ersetzen können. Als Werkzeug benutzt man oft die Lebenskarten, die eine Fülle von Affirmationen in visuell ansprechender Form bieten, so dass unbewusste Assoziationen schnell freigesetzt werden können.

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