Lebenskarten unterstützen die Entwicklung von Selbstvertrauen
Für ein erfolgreiches und ausbalanciertes Leben benötigt jeder Mensch ein gewisses gesundes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Durch negative Umstände in der Kindheit und destruktive Erlebnisse mangelt es jedoch vielen Menschen an diesem ausreichend entwickelten Selbstvertrauen; zum Beispiel können übermäßige Kritik oder Vernachlässigung der Grund sein.
Lebenskarten können dabei helfen, ein gesundes Selbstvertrauen Schritt für Schritt aufzubauen. Die Karten spenden Mut und helfen dabei, neue Lebenseinsichten zu finden. Wenn man die Karten regelmäßig liest und sie sich besonders in Zeiten der Verzweiflung immer wieder vor Augen hält, können neue Ressourcen gefunden und ein positives und stabiles Selbstwertgefühl entwickelt werden. Ein Grund, warum die Karten ein beliebtes therapeutisches Hilfsmittel in Alltag und Therapie geworden sind.
Über 200 Lebenskarten, die Mut machen – Jetzt kennenlernen:
Die Lebenskarten sind eine Bereicherung für alle, die – ggfs. neben einer Therapie – an sich selbst arbeiten wollen.
Prof. Dr. Luise Reddemann
Nervenärztin und Psychoanalytikerin; entwickelte die Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie (PITT)
Weitere Infos zur Traumatherapie – Definition & Therapieansätze
Wenn ein Mensch ein Erlebnis hat, welches ihn emotional besonders erschüttert, so kann dies dazu führen, dass er dabei eine so tiefe psychische Verletzung erleidet, dass diese auch langfristig unangenehme Folgen zeigt. Ein solches Erlebnis hat oft etwas mit Gewalt, Angst und Verletzungen zu tun – so kann ein Trauma durch einen massiven körperlichen Übergriff entstehen, durch eine Naturkatastrophe, einen psychischen Übergriff wie Folter oder Geiselnahme oder aber durch einen Unfall, bei dem ernsthafte Verletzungen entstanden oder zumindest befürchtet wurden.
Dieses Erlebnis war so intensiv, dass dem betroffenen Menschen keine Möglichkeit zur Verfügung stand, das Geschehen angemessen zu verarbeiten. Die psychische Verletzung bleibt also bestehen und kann nicht ausheilen, was auf Dauer gravierende Folgen haben kann.
Traumafolgen
Der traumatisierte Mensch versucht im Normalfall, alle Gedanken an das Erlebnis zu vermeiden und das Thema möglichst aus dem Bewusstsein zu verdrängen. Dazu vermeidet er auch alle Situationen und Reize, die die Erinnerung auslösen könnten. Auf der anderen Seite kommt es dann immer wieder zu sogenannten Flashbacks, bei denen intensive Bilder und Gefühle den Geist überfluten und regelrechte Panikattacken auslösen können.
Wenn diese Symptome über längere Zeit anhalten, so spricht man von einer posttraumatischen Belastungsstörung, die sich üblicherweise nicht mehr von selbst zurück bildet und am besten in einer professionellen Therapie behandelt wird.
Verschiedene Ansätze bei der Traumatherapie
Das Ziel aller traumatherapeutischen Verfahren ist es, eine Verarbeitung und Integration des Erlebten zu unterstützen, damit die psychische Verletzung ausheilen kann und der Mensch wieder in einen stabilen Zustand zurück findet. Dabei gibt es mehrere Ansätze je nach psychotherapeutischer Schule, die entweder eher mit den bewussten oder unbewussten Persönlichkeitsanteilen arbeiten. Hier einige Beispiele:
- Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT)
Dieses von Luise Reddemann entwickelte Verfahren basiert auf dem Modell der unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile, die wie ein inneres Team miteinander in Kontakt treten sollen. Die verletzten inneren Anteile werden imaginativ an einen sicheren Ort gebracht. Imaginationsübungen helfen zur Stressreduzierung und schützen vor Gefühlsüberflutung. PITT ist eine eher sanfte Therapie, Stabilisierung und Ressourcenaktivierung sollen die verletzten inneren Anteile so stärken, dass sie in die Lage versetzt werden, nach und nach das traumatische Geschehen zu verarbeiten und zu gesunden. - Ego-State-Therapie
Die Ego-State-Therapie arbeitet ebenfalls mit der Vorstellung, dass der Mensch in sich verschiedene Persönlichkeitsanteile oder Ego States hat, die im Normalfall miteinander kommunizieren. Bei einem Traum hat sich jedoch der traumatisierte Teil abgespalten und die Kommunikation mit diesem Teil ist unterbrochen. Die Ego- State- Therapie hat das Ziel, den Kontakt zu diesem Teil wieder her zu stellen, damit das Trauma danach bearbeitet werden kann. Diese Kontaktaufnahme wird oft unter Hypnose durchgeführt, da der Teil sich dem Bewusstsein oft entzieht. - Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR)
Bei der EMDR Methode sollen durch gezielt stimulierte Augenbewegungen die beiden Gehirnhälften synchronisiert werden. Nach einem Trauma erleben die Betroffenen zwar die Gefühle wieder und sehen die Bilder erneut, aber sie sind dabei in sprachlosem Entsetzen gefangen und nicht imstande, zur besseren Verarbeitung das Geschehen auch in Worte zu fassen. Durch die gezielte Stimulation beider Gehirnhälften durch bestimmte Augenbewegungen kann Angst verringert und eine Integration des Erlebten gefördert werden. - Gestalttherapie
Die Gestalttherapie hat einen ganzheitlichen Ansatz und geht davon aus, dass sich Gedanken, Gefühle und körperliche Empfindungen nicht getrennt betrachten und bearbeiten lassen. Das Konzept der Gestalt bezieht sich auf die Suche nach einem umfassenden Sinn, der Ereignissen und Verhaltensweisen sowie Reaktionen gegeben werden soll. In der Behandlung von Traumata mittels der Gestalttherapie soll der Klient seine eigenen Grenzen und Bedürfnisse wieder wahrnehmen sowie das traumatisierende Geschehen in einen größeren Zusammenhang stellen, um letztendlich eine sinnvolle Einordnung und Bewältigung des Geschehens vorzunehmen. - Erzählende Verfahren
Die narrativen Verfahren gehen davon aus, dass ein wiederholtes Erzählen des Erlebten Stück für Stück das Geschehen wieder zusammensetzt, es in einen größeren Zusammenhang stellt und in die Lebensgeschichte integriert. Dadurch sollen die starken Emotionen und körperlichen Reaktionen sukzessive abgebaut und geschwächt werden, so dass der Klient wieder in einen gesunden und stabilen Zustand zurück findet.
Diese und viele weitere Verfahren haben zum Ziel, dass traumatische Erlebnisse integriert werden können. Dabei bedient man sich verschiedener Methoden, auch in Verbindung mit anderen hilfreichen Werkzeugen, wozu auch die Arbeit mit den Lebenskarten gehören kann. Sie sind im Laufe einer Traumatherapie durch Luise Reddemann entstanden. Die Lebenskarten können dazu helfen, den Glauben an sich und die eigenen Ressourcen wieder aufzubauen. Sie stabilisieren und leiten an zur Selbstfürsorge, vor allem für die verletzten inneren Anteile bzw. für das “verletzte innere Kind“. Sie haben sich als nützliches und hilfreiches Werkzeug in verschiedenen Therapiefomen erwiesen.