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Systemische Familientherapie

In der Systemischen Familientherapie nutzt man die Erkenntnis, dass in einem solchen Verbund von Menschen vielfältige Wechselwirkungen bestehen. Schon in den 1970er Jahren entwickelte Virginia Satir, eine amerikanische Therapeutin, das Modell der verschiedenen Funktionen und Rollen, die in einer Familie besetzt werden.

Solange das Individuum, welches an einer sogenannten Störung leidet, weiterhin in dieses System eingebunden ist und die alte Rolle besetzt, wird es immer wieder in den alten Zustand zurück fallen – eine isolierte Behandlung ist unwirksam. Aus dieser Erkenntnis heraus wurden dann Therapieformen entwickelt, die die systemischen Aspekte berücksichtigen und einbeziehen.

Ziele der Systemischen Familientherapie

In der Systemischen Familientherapie werden verschiedene Ziele verfolgt, die sich sowohl auf das Individuum als auch auf das gesamte System beziehen.

  • Stärkung des Individuums
    Als Grundvoraussetzung für eine konstruktive Kommunikation muss sich das Individuum als eigenständige und wertvolle Persönlichkeit begreifen können. Nur dann ist es dazu im Stande, ohne schädigende Muster Beziehungen aufzubauen und zu stabilisieren. Deshalb ist ein Ziel der Systemischen Familientherapie, den Familienmitgliedern dabei zu helfen, diesen Selbstwert und die dazugehörige Autonomie zu entwickeln.
  • Lösen schädlicher eingefahrener Beziehungsmuster
    Oft stecken Familien in Zuschreibungen und Beziehungsmustern fest, die sich im Lauf der Zeit entwickelt und so stabilisiert haben, dass sie wie in einer Endlosschleife immer wieder genau gleich ablaufen. Um den konstruktiven Austausch zu fördern, müssen diese Beziehungsmuster erkannt und aufgebrochen werden, damit neue konstruktive Möglichkeiten der Kommunikation möglich werden.
  • Bearbeitung von Konflikten
    Wenn ein Konflikt mehrere Menschen betrifft, so müssen sie auch gemeinsam an seiner Lösung arbeiten. Deshalb werden bei der Bearbeitung von zum Beispiel Generationskonflikten oder Konflikten bezüglich der Loslösung alle betroffenen Familienmitglieder mit einbezogen, um eine tragfähige Lösung zu entwickeln.


Methoden und Techniken in der Systemischen Familientherapie

Die meisten in der Systemischen Therapie verwendeten  Methoden und Werkzeuge haben das Ziel, die Flexibilität der Mitglieder und des Systems zu fördern und so neue Sichtweisen und Kommunikationsmuster zu ermöglichen. Häufig eingesetzt werden zum Beispiel die folgenden Methoden:

  • Zirkuläre Fragen
    Bei dieser Fragemethode wird der Klient gefragt, was er glaubt, wie ein anderer auf bestimmte Verhaltensweisen reagiert und was er dabei wohl denkt und fühlt. So kann die eigene Sichtweise um eine weitere Perspektive erweitert werden.
  • Reframing
    Reframing bedeutet, einem Sachverhalt einen neuen Rahmen zu geben, ihn neuartig zu interpretieren. Die Technik regt dazu an, einem Verhalten eine neue, positivere Deutung zu geben, als man es bisher getan hat. Auch hier werden neue Sichtweisen erzeugt und zusätzliche Perspektiven aufgezeigt.
  • Die Arbeit mit Metaphern und Bildern
    Wenn man eine wichtige Botschaft in eine Metapher oder ein Bild verpackt, so kann man damit die Widerstände umgehen, die bei einer direkten Übermittlung sonst schnell wachgerufen würden. Die Metapher oder das Bild transportieren hingegen die Botschaft sozusagen am Bewusstsein vorbei, so dass sie unvoreingenommener wahrgenommen werden kann. Dabei können Instrumente wie die Lebenskartenhilfreich sein, die wichtige Botschaften und Affirmationen sowohl in Worten als auch in Bildern übermitteln.

Die Systemische Familientherapie hat auch in Deutschland in den letzten Jahren einen starken Zuwachs zu verzeichnen – derzeit besagen die Zahlen, dass mehr als 10.000 Fachkräfte eine Ausbildung in den verschiedenen Therapierichtungen absolviert haben und damit arbeiten.

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